Abbuchungen und Mahnungen wegen Dating-Abo

Wie Anbieter Abo-Gebühren eintreiben lassen und wie Sie reagieren sollten

Das Problem "Kostenfreie Testphase" und automatische Verlängerung

Auf vielen Dating-Seiten haben Nutzer die Möglichkeit, eine kostenfreie Testphase zu buchen, Sie müssen nur ein paar persönliche Daten eingeben und schon kann es losgehen. Doch genau hierin besteht auch das Problem: Nach einer - meist kurz bemessenen - Testphase lassen sich auf dem Bankkonto oder Kreditkartenkonto Abbuchungen feststellen. Die Höhe variiert zum Teil erheblich: Hier kommt es unter anderem darauf an, ob die Abo-Gebühren zum Beispiel monatlich oder alle 3 Monate o.ä. abgebucht werden. Auf anderen Dating- oder Flirt-Plattformen wird zwar keine kostenfreie Testphase angeboten, aber dafür wird andererseits mit beispielsweise vergünstigten Angebotspreisen geworben, einer Zahlmöglichkeit auf Rechnung oder ähnlichem.

Zu den Unternehmen, die Dienstleistungen im Bereich Dating-Abonnement anbieten, gehören zum Beispiel:


Werden Forderungen gegen Sie geltend gemacht oder finden Abbuchungen statt, die Ihrer Meinung nach mangels Vertragsschluss nicht berechtigt sind, empfehlen wir, möglichst frühzeitig hiergegen vorzugehen.

Abo-Registrierung ohne Kosten

Die Plattform CasualFirst.de wird von der Firme date4friend AG betrieben: Nach 6 einfachen Schritten hat der Nutzer seinen Account erstellt und kann die Seite eingeschränkt nutzen. Erst mit Buchung der "VIP Mitgliedschaft" kann er alle Funktionen nutzen, wie z.B. Nachrichten unbeschränkt lesen.

Abo-Registrierung mit Kosten

Die Plattform FrecheFrauen.online wird von der Date & Love Kft. betrieben und bietet nach eigenen Angaben Informationen über die Themen Fremdgehen und Flirten, nach anderen Plattformen zu suchen und mit anderen Nutzern eingeschränkt zu kontaktieren. Die Abo-Gebühr ist jährlich und auf Rechnung zu zahlen.

Abbuchungen oder Mahnungen durch den Anbieter

Erkennen lassen sich Lastschriften von Dating-Seiten meist an kryptischen Verwendungszwecken wie zum Beispiel:

PWA * PW AG, WWW.PWINGS.CHPAIDW AGWWW.PDWS.CH, PAIDW AG,

PAIDW AG CHMG BILLING LTDMG BILLING US Corp

PROBILLER.COMMGBILLVENDOSEGPAYWTSEPOCH

toppts.com, Pmtbwl.com,

d4friend AGwww.d4frd.comwww.d4f.ag, D4F

hwlHowlogic kft,

qdates AGwww.qualid.CHQDFAQ.com, Mikhail Quali oder andere.


Es muss allerdings nicht zwingend der Fall sein, dass Beiträge für Abos direkt durch die Betreibergesellschaft vom Konto abgebucht werden. In manchen Fällen werden so genannte Zahlungsdienstleister mit dem Bankeinzug beauftragt. Zu diesen Dienstleistern gehören unter anderem zum Beispiel 

  • SEPA Secure GmbH & Co. KG
  • Novalnet AG
  • Webbilling AG
  • Digitalpayment GmbH
  • NetDebit GmbH
  • Micropayment AG
  • MG Billing Ltd.
  • Eurobill Tech Ltd. 

Der Grund für die Abbuchungen: Meist verlängern sich solche kostenfreien Testphasen automatisch um einen bestimmten Zeitraum zu einem kostenpflichtigen Premium-Abo mit zum Teil nicht unerheblichen Kosten.


In den Fällen, in denen nicht eine Abbuchung sondern eine Zahlungsart wie zum Beispiel "Zahlung auf Rechnung" gewählt wurde, erhält der Nutzer regelmäßig zunächst eine Rechnung - zumeist per E-Mail an die bei Registrierung angegebene E-Mail-Adresse. Kommt er der Zahlungsaufforderung nicht nach, etwa weil die E-Mail im Spam-Ordner gelandet ist und übersehen wurde oder weil er nicht bewusst ein kostenpflichtiges Abo gebucht hat und von den Kosten überrascht wird, so folgen in der Regel zunächst Mahnungen und die Androhung rechtlicher Schritte.


Abbuchungen vom Bank- oder Kreditkarten-Konto

Zusendung von Rechnungen, per E-Mail oder Post

Mahnungen und Androhung rechtlicher Schritte

Zahlungsaufforderungen im Inkasso-Verfahren

Erfolgt auf die Mahnungen keine Reaktion und insbesondere keine Zahlung, so werden in der Regel Inkasso-Unternehmern damit beauftragt, die offenen Forderungen beim Nutzer einzutreiben. Während sich die konkrete Vorgehensweise im Einzelfall unterscheiden kann, findet die Kommunikation im Regelfall per E-Mail oder per Post statt, in manchen Fällen aber auch telefonisch oder via SMS. Die umfassende Kontaktaufnahme auf den unterschiedlichen Wegen setzt den Betroffenen unter Druck, um ihn zu Zahlung zu bewegen. 

Regelmäßig werden im Rahmen des Inkassoverfahrens die Kosten für die volle Laufzeit des Abos eingefordert sowie Zinsen, Mahnkosten des Auftraggebers und Inkassogebühren. Die Zahlung soll meist binnen kurzer Fristen erfolgen und bei Nichtzahlung werden i.d.R. gerichtliche Maßnahmen angedroht oder Ähnliches. Hierdurch wird der Druck auf den Betroffenen nochmals erhöht, um diesen zur Zahlung zu bewegen Gleichzeitig werden in vielen Fällen zusammen mit der Inkasso-Mahnung eine Ratenzahlung in Verbindung mit der Abgabe eines Schuldanerkenntnisses angeboten. Ein solches Schuldanerkenntnis sollte jedoch grundsätzlich nicht ungeprüft angenommen bzw. unterschrieben werden.

Im Rahmen der Forderungsbeitreibung von Gebühren für Dating-Abos sind beispielsweise die folgenden Inkassounternehmen aktiv:

  • abilita GmbH
  • atriga GmbH
  • eCollect AG
  • Culpa Inkasso GmbH
  • Debitor-Inkasso GmbH
  • EOS Deutscher Inkasso-Dienst GmbH
  • Fairmount GmbH
  • Financial Service GmbH
  • TESCH mediafinanz GmbH

Haben Sie Zahlungsaufforderungen von einem Inkasso-Unternehmen erhalten, so empfehlen wir, nunmehr zeitnah einen Anwalt zu kontaktieren. Je früher solche Situationen rechtlich fundiert geprüft werden, desto besser sind die etwaigen Chancen, sich erfolgreich gegen etwaig unberechtigte Forderungen zu verteidigen.

Mit häufigen Nachrichten per SMS wird Druck beim Nutzer aufgebaut

Mahnungen per E-Mail lassen sich schnell und in großer Anzahl verschicken

Inkasso-Schreiben per Post sollen die Ernsthaftigkeit und Bedrohlichkeit der Situation untermauern

Anwaltliches Mahnverfahren, Schufa und gerichtliche Schritte

Als dritte Eskalationsstufe wird nach erfolglosen Mahnungen und Zahlungsaufforderungen das Verfahren zumeist an eine Rechtsanwaltskanzlei übergeben. Diese prüft die weiteren Möglichkeiten zur Geltendmachung einer Forderung (z.B. gerichtlicher Mahnbescheid / Vollstreckungsbescheid) und fordert den Betroffenen erneut zur Zahlung auf. Sowohl die Anzahl der Einigungsversuche sowie die Art und Weise können sich - ähnlich wie beim Inkassoverfahren - unterscheiden. 

Möglich ist auch hier beispielsweise die Bitte um Kontaktaufnahme mittels Versand einer SMS, Information über die fristgemäß auszugleichende Forderung per E-Mail oder die förmliche Zustellung per Post. 

Rechtsanwaltskanzleien, die im Bereich Online-Dating Betreiber vertreten, sind zum Beispiel:

  • Rechtsanwalt Albrecht König
  • Auer Witte Thiel Rechtsanwälte
  • CLAIM Rechtsanwalts GmbH
  • Rechtsanwalt Daniel Raimer
  • Themys & Dyke Rechtsanwälte


Spätestens bei Erhalt eines Anwaltsschreibens oder eines gerichtlichen Mahnbescheids / Vollstreckungsbescheids sollten Sie rechtlichen Beistand suchen. Hier laufen u.U. Fristen, innerhalb derer geeignete Maßnahmen eingeleitet werden müssen.

Benachrichtigungen per SMS

Fristsetzungen per E-Mail

Anwalts-Schreiben per Post

So helfen wir Ihnen

Wenn Sie mit Ihrem Vertrag oder einer Kündigung Probleme haben, helfen wir Ihnen gerne. Sie könnten u.a. einen Widerruf/Stornierung des Vertrags prüfen lassen. Spätestens wenn Sie bereits eine Mahnung durch Rechtsanwalt König erhalten haben, schaffen Sie Waffengleichheit und lassen Sich anwaltlich beraten. 

Wir konnten schon viele Betroffene gegen vergleichbare Forderungen verteidigen. Gerne helfen wir auch Ihnen.